Projekt Beschreibung

Motor für den Einzelhandel

Während die Projekte „Zentrenkümmerer rund um die Berger Straße Frankfurt – Teil 1 und 2“ zur Erprobung neuer Strukturen, Themen und Kanäle diente, befinden wir uns nun in einer Übergangsphase hin zur Verstetigung der Kümmererstruktur, die folglich in weiteren Frankfurter Einzelhandelsstadtteilen aufgebaut werden soll(te), um die Ziele einer resilienten Stadt mit kurzen Wegen und einer starken lokalen Wirtschaft zu realisieren.

Zentrenkümmerer rund um die Berger Straße Frankfurt – Teil 1 und 2

Zielsetzung des Zentrenkümmerer-Pilotprojektes Teil 1 war die Unterstützung des stationären Handels und Gewerbes in der Berger Straße für eine Dauer von 24 Monaten über eine*n Kümmerer*in, die/der die Bedürfnisse der Betriebe ähnlich wie ein Center Management wahrnimmt und diese im direkten Kontakt mit Ordnungsbehörden etc. bei Vorfällen vertritt, die die Aufenthaltsqualität in Bornheim stärkt und Zukunftsfragen rund um eine nachhaltige Entwicklung des Standortes und lokalen Handels voranbringt. Das Projekt soll als Pilot für die zukunftsfähige Entwicklung weiterer Quartiere dienen, die unter Beteiligung der örtlichen Gewerbevereine gestärkt werden sollen.

Unsere Highlights:

  • viele neue Gewerbevereinsmitglieder in wenigen Monaten, darunter Start-ups, Betriebe aus dem Nordend und verschiedene Branchen: vom Unverpackt Laden „Auffüllerei“ über die Schwarzlichthelden (Minigolf) über Traditionsbetriebe, die nun den Mehrwert erkennen
  • mehr als 11.000 Menschen die sich für nur einen Post rund um #dieBerger interessieren, obwohl die Marke/der Slogan erst kurz etabliert ist, Entwicklung neue Website www.frankfurt-berger-strasse.de
  • 2 Vernetzungstreffen mit Ѳ 18 Teilnehmenden von denen einige nicht-Mitglieder und neue Mitglieder waren und 1 lange Liste derer, die als Nächstes Gastgeber*in sein möchten
  • 1 Einkaufsstraße mit 3 Verbänden (Gewerbeverein Bornheim-Mitte, IG Untere Berger Straße & IG Gastronomie), die für den näher zusammenwachsen
  • Kunstaktionen wie die Bemalung der alten Stromkästen mit Kulturjugendverein oder die engere Kooperation zur Pflege der „Oasen“, urbanes Begrünungsprojekt mit einer Grundschul-AG oder die Weiterführung der „Ich bin dabei: plastikfrei!“-Taschenstationen

Unsere Learnings:

  1. Beim Einzelhandel ist es “wie bei die Leut”: Am dringendsten ist das Überleben und die Sicherheit. Erst, wenn wir sichtbare Erfolge haben, zum Beispiel durch weniger Vermüllung, Schlaglöcher, stehende Rolltreppen etc., sind die Gewerbetreibende offen für innovativere Themen, die eine andere Art der Zukunftssicherung bedeuten: nämlich die eines innovativen Einzelhandelsstandortes #dieBerger.
  2. Wie jeder gute Manager müssen wir als Projektträger-Team den Spagat hinbekommen, permanent zwischen wichtig und dringend abzuwägen, Prioritäten zu setzen und sicherzustellen, dass wir in den 24 Monaten wirklich Wirksamkeit beweisen können.
  3. Vertrauen schaffen kostet Zeit. Strukturen aufbauen kostet noch mehr Zeit.
  4. Man braucht min. monatliche Meetups und eine Schnittstelle zwischen Vorstand und Kümmerer, im besten Falle auch eigene Büroräume/IT.
  5. Es braucht eine Betreuung des Kümmerer(-teams) und Erfahrungsaustausch mit ähnlichen Projekten. Im nachhaltigen Gewerbegebiet sind die Strukturen insofern anders, als dass dort Ressourcen für eine Vollzeitstelle bereitstehen, in Fechenheim übt ein ehem. Langzeitarbeitsloser zur Wiedereingliederung die Rolle aus. Das ist für uns in der Form nicht zielführend, so lange es keine Kapazitäten gibt, diese Person engmaschig zu betreuen, was in Fechenheim mit noch mehr Ehrenamt realisiert wird. Das halten wir für eine Überstrapazierung der Gewerbetreibenden, zumindest, wenn langfristige funktionsfähige Strukturen aufgebaut werden sollen.
  6. Wenn etwas Jahrzehnte lang von gleichen Personen gemacht wurde, braucht es eine Weile, bis eine gemeinsame Arbeitsweise mit ggf. neuen Führungsstilen und -personen (einer anderen Kultur) eingespielt sind.
  7. Insgesamt ist es ein Mehrwert, ein heterogenes Team zu haben.
  8. Es ist wichtig, eine Person/Stelle zu schaffen, die das Wohl des gesamten Einzelhandelsstandortes rund um die Berger Straße verfolgt.

 

Die Verstetigung der Strukturen für den lokalen Handel

Im Jahr 2021/2022 sollen die aufgebauten Strukturen verstetigt werden, damit die „Zentrenkümmerer-Funktion“ sowohl rund um die Berger Straße als auch in anderen Einkaufsquartieren eine nachhaltige Entwicklung des stationären Handels und regionaler Konsummuster sicherstellt.

Das Pilot-Projekt wurde gefördert vom Wirtschaftsdezernat der Stadt Frankfurt und vom Gewerbeverein Bornheim-Mitte e.V. Träger ist die Lust auf besser leben gGmbH mit dem Gewerbeverein. Das Folgeprojekt „Motor für den Einzelhandel“ wird gesponsort von der Wirtschaftsförderung Frankfurt.

Jahr

2019 – 2022